Der Yoga Weg

25. Juni 2020 0 Comments

Yoga ist eine aus Indien stammende philosophische Lehre, die geistige und körperliche Übungen vereint, um das Bewusstsein zu erweitern und zu Selbsterkenntnis zu gelangen. Die Techniken und Praktiken helfen Dir dabei, Kontakt mit Deiner Seele aufzunehmen und so herauszufinden, wie Du Deine Existenz leben möchtest. Indem Du eine tiefere Verbindung zu Deinem Selbst etablierst, gestaltest Du Dein Leben aktiv, bist verwurzelt und zugleich offen und weit.

Es gibt verschiedene alte hinduistische Schriften, die die Yoga-Philosophie erklären und beschreiben:
das Yogasutra von Patanjali, die Bhagavad Gita und die Upanishaden sind die wichtigsten. Aus diesen Schriften haben sich über die Jahrhunderte unterschiedliche Yogastile entwickelt. Manche legen den Fokus eher aufs Körperliche, bei anderen steht das spirituelle Wachstum im Vordergrund. Doch alle haben sie eine gemeinsame Basis. Der „dreifache Weg“, das Trimarga-Yoga, fasst dies zusammen:

Karma Yoga: Freiheit im Handeln
Dies ist der Weg des selbstlosen Handelns ohne Erwartung einer Gegenleistung. Dieses selbstlose Dienen hilft dabei, das Ego zu überwinden. Du gibst einen Teil vor Dir weiter. Das kann materielle (z. B. Kleiderspenden), finanzielle (z. B. gemeinnützige Arbeit) oder soziale Hilfe sein.

Bhakti Yoga: Transzendenz des Selbst durch Liebe
Dies ist der Weg der Hingabe und Demut. Es ist das Annehmen, dass es im Universum eine höhere Macht gibt. Das muss nichts mit Religion zu tun haben, auch wenn es mit Gläubigkeit gleichgesetzt werden kann. Es kann für Dich auch der Glaube an das Höhere Selbst, die Unendlichkeit und Weite sein. Die Hingabe und Demut erlebst Du in einem göttlichen Moment, der Dich mit Deiner Seele verbindet.

Gyan (Jnana) Yoga: Mit den Augen der Weisheit sehen
Dies ist der Weg der Selbsterkenntnis. Hier werden Seele und Bewusstsein in den Mittelpunkt gestellt. Alles wird analysiert durch eine intellektuelle Unterscheidung ohne Trübung durch das Unterbewusstsein. Die Analyse findet in 4 Schritten statt: Hören, Nachdenken, Meditieren, Verwirklichen.

Hatha Yoga: Kultivieren des Körpers
Dieser Weg wird manchmal noch als vierte Position angeführt. Hierbei geht es um die Vervollkommnung des physischen Körpers durch Asanas.

Yoga ist also nicht nur das Praktizieren und Unterrichten von Übungen und Meditationen. Es ist ein Lebensstil, eine Lebensweise, die sich durch alle täglichen Bereiche zieht und Dich stärker, verbundener mit Deinem Selbst und freier in Deinem Wesen machen kann.

Persönliche Nachdenkerei:
In welchen Bereichen lebst Du Dein Yoga bereits? Wo fällt es ganz leicht? Was ist eher noch schwierig? Dabei geht es nicht darum, dass Du perfekt und makellos nach diesen Wegen leben musst. Sieh es eher als einen Wegweiser, der Dir die Richtung vorgibt. Du beschreitest den Weg nach Deinen Möglichkeiten, in Deinem Tempo.
Ich lade Dich ein, Dir dazu ein paar Gedanken zu machen und hinzuspüren, wo Du noch achtsamer werden möchtest.
Teile Dich gerne mit, wenn Du magst.

Herzlichste Grüße, Deine Birgit